Pablo Picasso - ein Stierkämpfer

Pablo Picasso zählt zu den wichtigsten und einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Mit mehr als 20.000 Kunstwerken - darunter Gemälde, Skulpturen und Keramiken - hat der Spanier es bereits zu Lebzeiten zu Weltruhm gebracht.

Stationen aus dem Leben Picassos


Pablo Ruiz y Picasso kam am 25. Oktober 1881 als Sohn eines Kunstlehrers in Malaga zur Welt und begann - auch unter Anleitung seines Vaters - schon früh zu malen. 1896 besuchte er für ein Jahr die Kunstschule in Barcelona, bevor er anschließend ein Studium an der Academia San Fernando in Madrid aufnahm. Nachdem sich Picasso bei zahlreichen vorhergehenden Besuchen in die französische Hauptstadt "verliebt" hatte, übersiedelte er 1904 nach Paris. Seine erste Ehe, aus der Sohn Paulo stammt, ging der bekennende Frauenheld 1918 mit der russischen Balletttänzerin Olga Koklova ein. Weil Pablo Picasso aber mit Marie-Thérèse Walter, die 1927 sein Modell und seine Geliebte wurde, 1935 ein weiteres Kind bekam, scheiterte diese Ehe. Seine jüngsten Kinder Claude und Paloma gingen nach 1943 aus der Beziehung zu Francoise Gilot hervor.
Seine letzten 20 Lebensjahre verbrachte Picasso an der Seite von Jacquline Roque, die 1961 heiratete.
Am 8. April 1978 starb der Künstler in seinem Schloss bei Cannes. In dessen Park fand er auch seine letzte Ruhestätte.

Picassos künstlerische Laufbahn

Das erste bekannte Ölgemälde von Picasso stellt der "Picador" dar. Diesen Stierkämpfer hat er wohl als Achtjähriger geschaffen. Ab 1900 erschienen zahlreiche seiner Illustrationen in spanischen Zeitschriften. Die Gewohnheit, seine Bilder mit "Picasso", dem Mädchennamen seiner Mutter, zu signieren, nahm der Künstler 1901 auf.
Die Schaffensphase von 1900 bis 1904 wird gemeinhin als "Blaue Periode" bezeichnet. In den vom Spätimpressionismus und Symbolismus beeinflussten Werken dominieren Grau-, Blau- und Grüntöne und er herrscht eine melancholische Grundstimmung. Zu den bekanntesten Bildern aus dieser Zeit zählt das 1903 entstandene, schwer zu deutende Ölgemälde "La Vie", auf dem auch ein Freund Picassos, der kurz zuvor Selbstmord begangen hatte, zu sehen ist.
Von 1905 bis 1906 schloss sich die "Rosa Periode" an, während der Picasso - beschwingt durch erste finanzielle Erfolge und durch die Liebe zu Fernande Olivier - Farben und Themen stärker variierte. Es entstanden zahlreiche Bilder, die sich mit der Thematik "Zirkus" beschäftigten, darunter auch "Die Gaukler".
Ab 1907 schuf Picasso vor allem Bilder, bei denen Gegenständliches durch geometrische Figuren darstellt wird. Dieser bahnbrechende Kunststil, der eine Abkehr von der naturalistischen Bildsprache und der konventionellen Malkunst darstellt, ist heute als "Kubismus" bekannt. Auf diese moderne Weise portraitierte Picasso zum Beispiel die Kunstsammlerin Getrude Stein. Auch das 1907 entstandene Werk "Die Damen von Avignon" ist dieser Epoche zuzuordnen.
In den 1930er Jahren rückten Kriegserlebnisse in den Vordergrund von Picassos Schaffen: Zu weltweiter Berühmheit hat es vor allem das 3,5 x 7,8 Meter große Monumentalgemälde "Guernica" gebracht. Es zeigt auf eindringliche Art die Zerstörung der gleichnamigen spanischen Stadt durch einen deutsch-italienischen Luftangriff. Öffentlich ausgestellt wurde das Bild erstmals 1937 im Spanischen Pavillon auf der Pariser Weltausstellung.
Das Spätwerk Picassos ist von mannigfaltigen Gestaltungsformen und Stilrichtungen geprägt. Zum weltweiten Friedenssymbol wurde die Lithographie "Die Taube", die 1949 das Logo des Pariser Friedenskongresses darstellte und Picasso 1955 den Weltfriedenspreis einbrachte.

Die Bilder Picassos haben über die Jahrzehnte nichts von ihrer Modernität eingebüßt. Viele seiner berühmtesten Werke sind daher als hochwertige Poster-Kunstwerke erhältlich.