Echtes Foto-Smartphone oder Smartphone mit guter Kamera?

Die Kameras in Smartphones werden immer besser. Inzwischen stecken einige Modelle von der Leistung her bereits mittelpreisige Digitalkameras mit ihrer Leistungen in die Tasche. Gigantische Auflösungen von 41,7 Megapixeln und verbaute Zoomobjektive machen einige Smartphones auf den ersten Blick mehr zu Fotoapparaten als zu Handys. Die Idee dahinter ist an sich klever. Jedes Smartphones verfügt von Haus aus über viele Teile, die auch in einer Digitalkamera verbaut werden. Vorhanden sind ein leistungsstarker Akku, ein schneller Prozessor und ein hochauflösendes Display, bei dem kaum eine Digitalkamera mithalten kann. Warum also nicht das Smartphone zur vollwertigen Kamera machen, die einen ständig begleitet? Diese Frage haben sich viele Hersteller auch gestellt und bieten spezielle Foto-Smartphones oder statten ihre Flaggschiffe entsprechend aus.

Ein Blick in die Testberichte zeigt, dass dabei oft Äpfel mit Birnen verglichen werden.

In den Tests finden sich die eben angesprochen Foto-Smartphones meist zusammen mit den Highend-Smartphones wieder. Das führt unweigerlich zu einer gewissen Unübersichtlichkeit und wenigen hilfreichen Ergebnissen. Deshalb erfolgt hier eine Unterscheidung in zwei Gruppen. Betrachtet werden einmal Smartphones mit guten Kameras und zum anderen echte Foto-Smartphones, die das zusätzliche Mitnehmen einer Digitalkamera komplett überflüssig machen.

Smartphones, deren Kamera bei verschiedenen Tests gut abgeschnitten haben.

Zu den in Smartphones verbauten Kameras gibt es inzwischen immer häufiger eigene Tests. Bei der Durchsicht diverser Tests fällt auf, dass ein Smartphone bei verschiedenen Testbedingungen und Schwerpunkten immer auf guten Plätzen landet. Mit der Kamera des Ascend P7 hat Huawei endlich die sonst bekannten Schwächen in diesem Bereich beseitigt. Für ein Smartphone in dieser Preisklasse ein überzeugendes Ergebnis und dank einer Frontkamera mit 8 Megapixeln zusätzlich ein Tipp für die Freunde von Selfies oder Foto-Poster. Besser sind meist nur die hochpreisigen Flaggschiffe großer Hersteller.

Beispielsweise das Samsung S5, dass beim viel beachteten DxOMark Mobile Ranking die Spitzenposition erreicht. Bei diesem sehr technischen Test wird die Kamera auf Herz und Nieren in den Bereichen Kontrast, Belichtung, Blitz, Farben, Artefakte, Rauschen und Textur untersucht. Andere Test, die Dämmerung als Kriterium haben, werten das S5 wegen der Schwächen in diesem Bereich ab.

Besser schneidet das Xperia Z2 der Firma Sony ab, das im DxOMark Mobile Ranking die gleiche Wertung wie das S5 erreicht. Das Xperia Z2 ist besonders stark, wenn es um bewegte Motive wie etwa im Sport oder auf der Tanzfläche geht. Dazu bietet die Kamera mit 20,7 Megapixeln eine Auflösung, die sonst eher gute Digitalkameras mitbringen.

In Sachen Auslöseverzögerung und Speicherzeiten macht Apples iPhone 5S niemand etwas vor. Beides erledigt das Smartphone in Zehntelsekunden, was aber auch an der etwas geringeren effektiven Auflösung liegt. DxOMark Mobile Ranking rangiert es mit wenig Abstand hinter den Modellen von Samsung und Sony. Gut ist auch die natürliche Farbwiedergabe.

Ebenfalls nicht fehlen in dieser Liste darf das Nokia 930. Das Spitzenklassemodell, der für ihre guten Kameras bekannten Finnen, überzeugt in allen Bereichen. Es erlaubt sich laut diverser Tests nur Schwächen bei der Auslöseverzögerung und beim Speichern der Bilder, was aber auch den 20 Megapixeln des Sensors geschuldet ist.

Die echten Foto-Smartphones können einfach mehr, wenn es um gute Bilder geht.

Die eben vorgestellten Smartphones machen schon vernünftige Bilder, bieten aber noch keinen vollwertigen Ersatz für eine Digitalkamera. Das leisten nur echte Kamera-Smartphones.

Ganz oben rangiert bei den Tests aktuell das Nokia Lumia 1020 mit seiner 41 Megapixel-Kamera, die von der Bildqualität alle normalen Smartphones und viele Digitalkameras hinter sich lässt. In dem Smartphone stecken ausschließlich hochwertige Komponenten, die für die extrem hohe Bildqualität sorgen. Dabei verzichtet Nokia auf einen optischen Zoom, der das Smartphone unhandlich machen würde. Dreifacher Zoom ist dank des hochauflösenden Sensors trotzdem problemlos möglich. Einziger Schwachpunkt ist die Speicherzeit von mehreren Sekunden.

Neuer, aber trotzdem hinter dem Lumia 1020 platziert in den meisten Tests ist das Samsung Galaxy K Zoom. Aktuelle Smartphone-Technik kombiniert mit einem zehnfachen Zoom gibt es so nirgendwo, außer beim älteren, ebenfalls gut bewerteten Galaxy S4 Zoom. Bei den Bildern erreicht das Galaxy K Zoom ähnliche Leistungen wie das Lumia, weist aber Schwächen bei bewegten Motiven auf und ist deutlich voluminöser. Wer aber auf einen echten Zoom nicht verzichten will und ihn häufig nutzt, sollte trotzdem zum Galaxy K Zoom greifen.

Fazit:

Wie bei so vielen Dingen zeigen die verschiedenen Tests deutlich, dass es das beste Foto-Smartphone nicht gibt. Wer die Kamera im Smartphone intensiv nutzen will, muss sich vorher klar werden, wofür er sie braucht. Kompromisse bei den eigentlichen Funktionen des Smartphones müssen dabei aktuell noch eingegangen werden. Noch gelingt es keinem Hersteller, die komplette Technik einer Mittelklasse-Digitalkamera in ein extrem schlankes Smartphone zu integrieren. Nokia ist mit seinen Smartphones dabei noch auf dem besten Weg.