PopArt als Poster verschiedener Künstler

In den 70er Jahren, einer Ära, in der die Blütezeit der PopArt eigentlich schon am abklingen war, zeigte ein Werbespot für eine Cola auf wunderbare Weise, was PopArt eigentlich ist. Das Getränk war zumindest in Deutschland ein bisschen Teil der Pop-Kultur, wichtig war jedoch die Aussage in der Werbung: „…...alles ist in xxx-cola“. Genau das ist PopArt. Alles ist in ihr enthalten. Es bestehen keine Tabus und keine Konventionen und, ganz wichtig, es soll Spaß machen.

PopArt Werbespot
Coca-Cola Popart | Quelle: allposters.de

Die Geschichte der PopArt

Begonnen hat es gleichermaßen im Amerika wie im England der 1950er Jahre und wurde in den 1960er Jahren zur maßgebenden künstlerischen Ausdrucksform. Als Erfinder der Bezeichnung PopArt wird der englische Kunstkritiker Lawrence Alloway genannt, der mit der Aussage „mass popular art“ der Kunstrichtung einen Namen in Bezug auf das allgemeine Volk gab. Popular und damit Pop leitet sich aus dem lateinischen „populus“ für Volk ab.
PopArt ist also eine Kunstrichtung, die sich von der oft abstrakten oder auch darstellenden Kunst und ihrem nicht selten elitären Habitus abgrenzt.
Der wohl wichtigste Punkt in der Entstehung der PopArt war die Suche nach neuen Ausdrucksformen weg vom damals weit verbreiteten Abstraktionismus. Viele Künstler wollten Werke schaffen, die von einer breiten Öffentlichkeit verstanden werden. Die Folge davon war, das sich die Ausdrucksformen sowohl in der Malerei wie in der Bildhauerei auf sachliche, klar abgegrenzte und verständliche Inhalte beschränkte. Das was sich hier nun anhört, als würde statt Kunst nur noch Pläne gezeichnet oder Statuen im Bauhaus-Stil gefertigt, hatte in der Realität eine unglaublich bunte Welt zur Folge, wobei das so genannte Triviale absichtlich miteinbezogen wurde. Ein wichtiges Merkmal der PopArt sind abgegrenzte Flächen. Klassische Farbverläufe finden sich in dieser Kunstrichtung nur sehr selten und es gibt keine inhaltliche Begrenzung, so wie in allen anderen Kunstrichtungen unausgesprochene Verbote bestehen. Ein Wassily Kandinsky etwa, als maßgebender Vertreter der abstrakten Kunst, wäre nie auf die Idee gekommen, die Produkte eines Suppenherstellers zum Inhalt seiner Bilder zu machen, obwohl es diese schon zu Lebzeiten Kandinskys gab. In der PopArt fand und findet alles Verwendung, was in der modernen Zivilisation zum Leben gehört. Natürlich ist bei einigen Künstlern ein gutes Stück Satire dabei, wenn bestimmte Dinge Teil ihrer Kunstwerke werden, gerade wenn diese Dinge einen hohen Kultstatus besitzen. Provozieren ist ohne Frage ein weiterer Teil der PopArt, schon aus ihrer Entstehungszeit kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als in Amerika wie in Europa eine recht konservative Generation die Fäden in der Hand hatte und die damalige Jugend dagegen rebellierte.

> nützlicher Tipp: Lesen Sie auch diesen Popart-Artikel auf Wikipedia.

Die Künstler der PopArt

Obwohl Jasper Johns und seine Flaggenbilder oft zur PopArt gezählt werden, gehört er wie auch Robert Rauschenberg eigentlich nicht direkt zu dieser Kunstrichtung, obwohl beide durchaus als Wegbereiter gelten.

Rauschenberg war bis zuletzt aktiv. Der im Alter von 83 Jahren 2008 verstorbene Künstler errichtete noch im Jahr 1998 eine Skulptur in Berlin. Der heute 84-jährige Jasper Johns lebt und arbeitet nach wie vor in New York beziehungsweise in Süd-Kalifornien.
Absoluter Star der PopArt war, und wird es auch posthum bleiben, Andy Warhol. Der leider schon mit 57 Jahren verstorbene Warhol errichtete ein wahres Imperium der PopArt und fertigte Kunstwerke an, die noch Heute so populär sind wie damals. Natürlich gehört dazu auch die bekannte Suppendose „Campells Soup Cans“, deren erste Version 1962 entstand und der noch viele weitere folgten. Genauso berühmt ist das Abbild von Marylin Monroe, das genau wie die Suppendose noch heute in jedem Postergeschäft sowohl online wie in der Einkaufsstrasse zu finden ist. Ein weiteres sehr berühmtes Bild, das in unzähligen Jugendzimmern und WGs als Kunstdruck hing und sicher teilweise noch heute hängt, ist das PopArt-Bild von Che Guevara, der als Freiheitskämpfer auf Kuba neben Fidel Castro zur Legende wurde. Dieses Bild wird zwar Andy Warhol zugeschrieben, ist aber nach der Fotografie des kubanischen Fotografen Alberto Korda entstanden. Im Weiteren hat zunächst ein Assistent von Warhol einen Siebdruck im Warhol-Stil von der Fotografie angefertigt und auf eigene Rechnung als Warhol-Bild verkauft. Nachdem das Bild Berühmtheit erlangt hatte, erkannte Warhol es einfach als sein Werk an und erhielt von da an die Einnahmen aus der Vermarktung. Im Besonderen aus dem Verkauf
der „Che-Poster“.
Dem Comic ins Museum verhalf Roy Lichtenstein. Der 1997 in Manhattan im Alter von 74 Jahren verstorbene Lichtenstein wurde durch die Adaption von Comicfiguren auf die Leinwand weltberühmt. Sein erstes Werk zu dieser Idee hatte denn auch eine schon damals sehr bekannte Maus zum Thema. „Look Mickey“ von 1961 zeigte eine Szene aus einem Comicheft von Walt Disney, worauf sowohl Mickey Mouse wie auch Donald Duck zu sehen sind. Diesem ersten Werk folgten viele weitere auch aus anderen Heften. Interessant dabei ist, dass Lichtenstein die gemalte Vergrößerung der Comic-Figuren bis ins Detail verfolgte. Auf diese Weise entstanden die großen Flächen mit kreisrunden Punkten, die jeweils ein Farbfeld darstellten. Damals wurden farbige Comic-Hefte überwiegend im Siebdruck hergestellt, woraus sich in der Vergrößerung dieses Punktemuster abzeichnet.
Warhol und Lichtenstein sind sicherlich die prägenden Künstler der PopArt, wobei dieser Kunststil von Künstlern der heutigen Zeit aufgegriffen und weiter verfolgt wird. Gerade der Comic-Stil mit der figürlichen Darstellung und der schwarzen Umrandung aller Figuren und Objekte bietet viel Spielraum wie ebenso Experimente mit dem Siebdruck, der Spezialität von Warhol. Ein moderner Vertreter der PopArt war der 2011 verstorbene New Yorker Künstler James Rizzi. Er brachte als Erster die dritte Dimension in die Bilder, indem seine bunten Gemälde aus hintereinander angebrachten Ebenen bestanden, die den Bildern eine reale Tiefe gaben. Ein weiteres Merkmal der Bilder Rizzis waren die vielen verschiedenen Schauplätze auf einem Gemälde, wobei sich für den ständig in New York lebenden Künstler ausreichend Motive ergaben. Mit zunehmendem Bekanntheitsgrad bevölkerten die bunten Figuren Rizzis nicht nur Gemälde, sondern auch Briefmarken, Flugzeuge, Gebäude oder Fahrzeuge bis hin zur Straßenbahn. Nicht zu vergessen natürlich eine Vielzahl an Postern.

PopArt besitzt noch einen weiteren Vorteil. Es ist eine gleich bleibend moderne Kunstrichtung, die zudem sehr dekorativ ist. Während in anderen Kunst-Stilen der Begriff „Dekorativ“ eher weniger gern gesehen ist, will PopArt dekorativ sein. Dementsprechend machen PopArt-Motive einen nicht geringen Anteil an Postern aus, die zum Verkauf stehen. So manches Original erhielt erst seinen Kunstwert, nachdem es als Poster vermarktet wurde. Aber das ist in der PopArt durchaus gewollt, denn die Vervielfältigung mittels Siebdruck, oder anderer Druckformen ist Teil des künstlerischen Experiments.

PopArt Poster kaufen

Der einfachste Weg, ein schönes PopArt-Poster zu erhalten und damit das Wohnzimmer oder andere Räume zu „dekorieren“, ist die Bestellung über das Internet. Hier werden in den verschiedenen Postershops eine Vielzahl an Postern von Warhol, Rizzi, Lichtenstein oder anderen Künstlern gezeigt, die bestellt werden können und meist innerhalb von zwei Tagen beim Empfänger eintreffen. Der zweite Weg führt den Kunstinteressierten in die Postershops mit Ladengeschäft oder auch in die Papierabteilungen großer Kaufhäuser, die unter Umständen eine eigene Abteilung mit Postern führen. Natürlich kann hier die Auswahl nicht so groß wie im Internet sein, dafür zeigen sich die Poster in der Originalgröße und geben dem Kaufinteressierten eine Vorstellung, wie sich das Bild im Größenverhältnis an der jeweils ausgesuchten Wand macht.

An dieser Stelle und abschließend sei noch ein Poster erwähnt, dessen Ursprung wesentlich älter als die PopArt ist, das aber ungebrochen populär und Teil jedes gut geführten Postershops ist. „Lunch atop a Skyscrapper“ ist eine 1932 entstandene Fotografie, die elf Männer auf einem Stahlträger zeigt, die hoch über New York ihr Frühstück einnehmen. Das Bauwerk, das dabei errichtet wurde, war übrigens nicht, wie lange Jahre irrtümlich angenommen, das Empire State Building, sondern das Rokefeller Center beziehungsweise der heute „General Electric Building“ genannte Wolkenkratzer.